Benutzer:Monika Bruggaier/Spielwiese: Unterschied zwischen den Versionen

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== Graue Tillandsien ==
== Graue Tillandsien ==
Die sogenannten "atmosphärischen" Tillandsien beziehen Feuchtigkeit und Nährstoffe einzig über ihre "Behaarung". Sie werden auf Hölzer oder Steine aufgebunden oder geklebt kultiviert (siehe Kapitel "Substrate").
Die sogenannten "atmosphärischen" Tillandsien beziehen Feuchtigkeit und Nährstoffe einzig über ihre "Behaarung". Sie werden aufgebunden oder geklebt auf Hölzern oder Steinen  kultiviert (siehe Kapitel "Substrate").
Allen atmosphärischen Arten gemein ist ihre "Zimmerhärte" durch ihre Anspruchslosigkeit und Toleranz gegen starke Schwankungen der wichtigsten Wachstumsfaktoren wie Wasser, Dünger und Wärme. Absolut unverzichtbar sind allerdings eine '''ausreichende Belichtung und Belüftung'''. Zu bedenken ist dabei, daß die Intensität des pflanzenverfügbaren Lichts (Pflanzen benötigen zum Wachstum ein anderes Wellenspektrum als unser gewöhnliches Lampenlicht) schon einen Meter vom Fenster entfernt nur noch die Hälfte beträgt. Graue Tillandsien sollten darum sehr nahe am Fenster hängen.
Allen atmosphärischen Arten gemein ist ihre "Zimmerhärte" durch ihre Anspruchslosigkeit und Toleranz gegen starke Schwankungen der wichtigsten Wachstumsfaktoren wie Wasser, Dünger und Wärme. Absolut unverzichtbar sind allerdings eine '''ausreichende Belichtung und Belüftung'''. In der Natur wachsen Tillandsien an exponierten Standorten wie Baumkronen laubabwerfender Bäume, in Sträuchern, auf Stromleitungen oder Felsen, meist dem vollen Sonnenlicht ausgesetzt. Diesen Lichtansprüchen muss so gut wie möglich Rechnung getragen werden. Zu bedenken ist dabei, daß die Intensität des pflanzenverfügbaren Lichts (Pflanzen benötigen zum Wachstum ein anderes Wellenspektrum als gewöhnliches Lampenlicht zur Verfügung stellt) schon einen Meter vom Fenster entfernt nur noch die Hälfte beträgt. Graue Tillandsien sollten darum direkt am Fenster hängen (Technische Tips dazu im Kapitel "Unterbringung").


In der Natur wachsen Tillandsien an exponierten Standorten wie Baumkronen laubabwerfender Bäume, in Sträuchern, auf Stromleitungen oder Felsen, meist dem vollen Sonnenlicht ausgesetzt. Diesen Lichtansprüchen muss so gut wie möglich Rechnung getragen werden.
Die Standorte der meisten grauen Tillandsien zeichnen sich zudem durch periodische Trockenheit aus, meistens gepaart mit geringen Niederschlagsmengen und starken Temperaturschwankungen mit deutlich abgesenkten Nachttemperaturen. Diese Faktoren begünstigen die Zimmerkultur in hohem Maße.
 
Aufgrund der natürlichen Wachstumsbedingungen kommt allen atmosphärischen Arten ein Freilandaufenthalt in der frostfreien Zeit – frühestens nach den Eisheiligen bis zum Auftreten der ersten Nachtfröste im Spätherbst – sehr zugute. Er stärkt die Pflanzen für die lichtarme Winterzeit bis die Tage in den Monaten Februar/März wieder spürbar länger werden. Dann setzt auch langsam das Wachstum wieder ein, oftmals mit der Entwicklung der Blüten.  
Die Standorte der meisten grauen Tillandsien zeichnen sich zudem durch periodische Trockenheit, meistens gepaart mit geringen Niederschlagsmengen und starken Temperaturschwankungen mit deutlich abgesenkten Nachttemperaturen aus. Diese Faktoren begünstigen die Zimmerkultur in hohem Maße.
Aufgrund der natürlichen Wachstumsbedingungen kommt allen atmosphärischen Arten ein Freilandaufenthalt in der frostfreien Zeit – frühestens nach den Eisheiligen bis zum Auftreten der ersten Nachtfröste im Spätherbst – sehr zugute. Er stärkt die Pflanzen für die lichtarme Winterzeit bis die Tage in den Monaten Februar/März wieder spürbar länger werden. Dann setzt auch langsam das Wachstum wieder ein, oftmals mit der Entwicklung der Blüten.




== Wachstumsfaktoren ==
== Wachstumsfaktoren ==
So unterschiedlich wie die klimatischen Bedingungen sind, unter denen Bromelien in ihrer Heimat wachsen, so unterschiedlich sind auch die Ansprüche der einzelnen Bromelienarten.
Ein allgemein gültiges „Rezept“ für die Bromelienpflege kann es daher auch nicht geben. Vieles ist Fingerspitzengefühl und auch bei der Bromelienpflege macht die Übung erst den Meister.
Für die erfolgreiche Bromelienkultur ist die Kenntnis der Wachstumsfaktoren und deren Zusammenwirken unerlässlich. Erst das perfekte Zusammenspiel der verschiedenen Wachstumsfaktoren bietet die Voraussetzung für ein gesundes Pflanzenwachstum.
Für die erfolgreiche Bromelienkultur ist die Kenntnis der Wachstumsfaktoren und deren Zusammenwirken unerlässlich. Erst das perfekte Zusammenspiel der verschiedenen Wachstumsfaktoren bietet die Voraussetzung für ein gesundes Pflanzenwachstum.


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== Licht ==
=== Licht ===
Bei den Lichtansprüchen muss zwischen den "grünen" und den "grauen" Bromelien unterschieden werden.
Bei den Lichtansprüchen muss zwischen den "grünen" und den "grauen" Bromelien unterschieden werden.


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Unter unseren mitteleuropäischen Bedingungen mit langen Sommertagen und extrem kurzen Herbst- und Wintertagen stellen Herbst und Winter die kritischen Jahreszeiten dar. Mit abnehmender Tageslänge müssen auch die grünen Bromelien an gut belichteten Orten kultiviert werden. Die grauen Tillandsien benötigen dann umso mehr die hellsten und sonnigsten Plätze.
Unter unseren mitteleuropäischen Bedingungen mit langen Sommertagen und extrem kurzen Herbst- und Wintertagen stellen Herbst und Winter die kritischen Jahreszeiten dar. Mit abnehmender Tageslänge müssen auch die grünen Bromelien an gut belichteten Orten kultiviert werden. Die grauen Tillandsien benötigen dann umso mehr die hellsten und sonnigsten Plätze.


Mit zunehmender Tageslänge erwachen auch die Bromelien im Frühjahr aus ihrer Winterruhe, oftmals setzt schon im Januar oder Februar ein deutliches Wachstum ein. Auch die Knospenbildung setzt bei vielen Arten mit zunehmender Lichtintensität ein. Vorsicht ist aber gerade im Frühjahr geboten, wenn die Sonne an Kraft gewinnt und die noch nicht an die erhöhte Sonnenstrahlung gewöhnten Pflanzen regelrecht verbrennen kann. Wassertropfen auf den Blättern können dann wie Brenngläser wirken.
Die meisten Bromelienarten stammen von der Südhalbkugel und haben dementsprechend in ihrem genetischen Programm noch immer den dortigen Sommer gespeichert, sie kommen daher bei uns also zu keiner eigentlichen Winerruhe, und of werden sogar die Blüten in dieser Jahreszeit gebildet.  
Vorsicht ist gerade im Frühjahr an Südlagen geboten, wenn die Sonne schnell an Kraft gewinnt und die noch nicht an die erhöhte Sonnenstrahlung gewöhnten Pflanzen regelrecht verbrennen kann.  


Die Dauer der Belichtung kann durch eine geeignete zeituhrgesteuerte Zusatzbelichtung mit speziellen Pflanzenleuchten zum Wohle Ihrer Pflanzen gesteigert werden. Dies ist gerade in den lichtarmen Monaten durchaus empfehlenswert.
Die Dauer der Belichtung kann durch eine geeignete zeituhrgesteuerte Zusatzbelichtung mit speziellen Pflanzenleuchten zum Wohle Ihrer Pflanzen gesteigert werden. Dies ist gerade in den lichtarmen Monaten durchaus empfehlenswert.




== Luft ==
=== Luft ===
Bromelien sind in besonderem Maße auf frische und bewegte Luft angewiesen. Die Tillandsien heißen nicht umsonst auch „Luftnelken“.
Bromelien sind in besonderem Maße auf frische und bewegte Luft angewiesen. Die Tillandsien heißen nicht umsonst auch „Luftnelken“.
Bei der Zimmerkultur ist die Versorgung mit ausreichender Frischluft nicht ganz unproblematisch. In den warmen Jahreszeiten reicht die übliche Zimmerlüftung über geöffnete oder gekippte Fenster in der Regel völlig aus. Zu vermeiden ist aber gestaute Luft, d.h. Luft ohne ausreichende Bewegung, die in Verbindung mit direkter Sonnenstrahlung leicht zur Überhitzung der Pflanzen und damit zu Verbrennungen der Blätter führen kann. Daher sollten Gardinen hinter den Pflanzen besser nicht geschlossen werden, da diese den Luftaustausch mit dem Wohnraum stark einschränken.
Bei der Zimmerkultur ist die Versorgung mit ausreichender Frischluft nicht ganz unproblematisch. In den warmen Jahreszeiten reicht die übliche Zimmerlüftung über geöffnete oder gekippte Fenster in der Regel völlig aus. Zu vermeiden ist aber gestaute Luft, d.h. Luft ohne ausreichende Bewegung, die in Verbindung mit direkter Sonnenstrahlung leicht zur Überhitzung der Pflanzen und damit zu Verbrennungen der Blätter führen kann. Daher sollten Gardinen hinter den Pflanzen nicht geschlossen werden, da diese den Luftaustausch mit dem Wohnraum stark einschränken.


In der kälteren Jahreszeit ist die Frischluftversorgung eher problematisch. Kalte Außenluft im direkten Kontakt mit den Pflanzen über einen längeren Zeitraum kann besonders bei gleichzeitig feuchten Pflanzen zu erhöhter Fäulnisgefahr führen. Hier ist es empfehlenswert so zu lüften, dass kein „Zug“ entsteht, und auch nur kurzzeitig zu lüften.
In der kälteren Jahreszeit ist die Frischluftversorgung eher problematisch. Kalte Außenluft im direkten Kontakt mit den Pflanzen über einen längeren Zeitraum kann besonders bei gleichzeitig feuchten Pflanzen zu erhöhter Fäulnisgefahr führen. Hier ist es empfehlenswert so zu lüften, dass kein „Zug“ entsteht, und auch nur kurzzeitig zu lüften, damit die Pflanzen nicht zu sehr auskühlen.


Werden Bromelien in den Sommermonaten draußen kultiviert, ist die Frischluftversorgung immer gewährleistet, hier muss eher auf zugfreie Standorte geachtet werden. Zu beachten ist, dass die Pflanzen auch bei starken Winden nicht weggeweht werden können. Eine feste Befestigung auf ihrem Holz ist unbedingt notwendig.
Werden Bromelien in den Sommermonaten draußen kultiviert, ist die Frischluftversorgung immer gewährleistet, hier muss eher auf zugfreie Standorte geachtet werden. Zu beachten ist, dass die Pflanzen auch bei starken Winden nicht weggeweht werden können. Eine sichere Befestigung auf ihrem Holz ist unbedingt notwendig.




== Temperatur ==
=== Temperatur ===
Auch in Bezug auf die zur Kultur erforderlichen Temperaturen muss zwischen grünen und grauen Bromelien unterschieden werden.
Auch in Bezug auf die zur Kultur erforderlichen Temperaturen muss zwischen grünen und grauen Bromelien unterschieden werden.


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== Wasser ==
=== Wasser ===
Die Verfügbarkeit von Wasser ist immer im Zusammenhang mit der Temperatur zu sehen. Generell gilt, dass bei geringen Temperaturen auch die Wassergaben stark einzuschränken sind.
Die Verfügbarkeit von Wasser ist immer im Zusammenhang mit der Temperatur zu sehen. Generell gilt, dass bei geringen Temperaturen auch die Wassergaben stark einzuschränken sind.


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Extrem hartes Wasser ist ebenfalls nicht geeignet, da der darin gelöste Kalk auf den Blättern weiße Flecken und Gießränder verursachen kann und im Extremfall die Saugschuppen verkrusten, so dass diese keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen können. Stark kalkhaltiges Wasser muss daher entkalkt werden, z.B. durch die Entkalkung mittels Torf (Torf in einem Stoffbehälter in das Gießwasser legen und mehrere Stunden wirken lassen).
Extrem hartes Wasser ist ebenfalls nicht geeignet, da der darin gelöste Kalk auf den Blättern weiße Flecken und Gießränder verursachen kann und im Extremfall die Saugschuppen verkrusten, so dass diese keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen können. Stark kalkhaltiges Wasser muss daher entkalkt werden, z.B. durch die Entkalkung mittels Torf (Torf in einem Stoffbehälter in das Gießwasser legen und mehrere Stunden wirken lassen).


Das Gießwasser muss ausreichend temperiert sein (mindestens 15°C), im Idealfall sollte es Umgebungstemperatur aufweisen.
Das Gießwasser muss ausreichend temperiert sein (mindestens 15°C), im Idealfall sollte es Umgebungstemperatur aufweisen. Erhitzte Pflanzen dürfen nicht mit kaltem Wasser gegossen werden, ebenso sollten Pflanzen, auf welche die Sonne scheint, nicht gesprüht werden, denn '''Wassertropfen wirken bei Sonneneinstrahlung wie Brenngläser'''.




== Dünger ==
=== Dünger ===
Der Nährstoffbedarf bei den Bromelien spielt nur eine untergeordnete Rolle, dennoch sollten auch die Bromelien regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden.
Der Nährstoffbedarf bei den Bromelien spielt nur eine untergeordnete Rolle, dennoch sollten auch die Bromelien regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden.


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== Substrate ==
=== Substrate ===
Insbesondere grüne Bromelien werden in Töpfen kultiviert. Entsprechend ihren natürlichen Wachstumsbedingungen als Epiphyten benötigen die grünen Bromelien ein lockeres, salzarmes und eher saures Substrat (pH-Wert um 5,5). Empfohlen werden hier insbesondere Rindenkultursubstrate, wie sie auch als Orchideenerden angeboten werden. Spezielle Bromeliensubstrate sind nicht oder nur selten im Handel.
Insbesondere grüne Bromelien werden in Töpfen kultiviert. Entsprechend ihren natürlichen Wachstumsbedingungen als Epiphyten benötigen die grünen Bromelien ein lockeres, salzarmes und eher saures Substrat (pH-Wert um 5,5). Empfohlen werden hier insbesondere Rindenkultursubstrate, wie sie auch als Orchideenerden angeboten werden. Spezielle Bromeliensubstrate sind nicht oder nur selten im Handel.
Als Töpfe bieten sich einfache Kunststofftöpfe an, wobei Bromelien zur Förderung der Durchwurzelung in eher kleinere Töpfe gepflanzt werden. Tontöpfe werden wegen der Verdunstungskälte, die an der Topfaußenseite entsteht , nicht verwendet, da die Bromelien einen eher warmen Fuß lieben. Optisch sehr ansprechende „Töpfe“ lassen sich aus Korkröhren leicht selbst herstellen und ergeben sehr natürlich aussehende (Über-)Töpfe.
Als Töpfe bieten sich einfache Kunststofftöpfe an, wobei Bromelien zur Förderung der Durchwurzelung in eher kleinere Töpfe gepflanzt werden. Tontöpfe werden wegen der Verdunstungskälte, die an der Topfaußenseite entsteht , nicht verwendet, da die Bromelien einen eher warmen Fuß lieben. Optisch sehr ansprechende „Töpfe“ lassen sich aus Korkröhren leicht selbst herstellen und ergeben sehr natürlich aussehende (Über-)Töpfe.
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Fensterbank
=== Fensterbank ===
Vitrine
(Märzsonne, Hitzestau am Südfenster,
Gewächshaus
=== Vitrine ===
Garten
=== Gewächshaus ===
=== Garten ===
(Vorsicht Hauswand - Hitze, Dauerregen,
Anonymer Benutzer

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