Zimmerpflege: Unterschied zwischen den Versionen
links eingerichtet
K (Textersetzung - „–“ durch „-“) |
(links eingerichtet) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Wichtigste Voraussetzung bei der Zimmerpflege sind zunächst einmal gute Lichtverhältnisse. Da ein Wohnraum im Normalfall nur von einer Seite Licht erhält, werden Bromelien direkt am Fenster oder möglichst nahe an einer künstlichen Pflanzenlicht-Quelle gepflegt. Sollte man Fenster nach mehreren Himmelsrichtungen zur Auswahl haben, kann man diese Möglichkeiten für die Bedürfnisse der einzelnen Pflegegruppen nutzen. | Wichtigste Voraussetzung bei der Zimmerpflege sind zunächst einmal gute Lichtverhältnisse. Da ein Wohnraum im Normalfall nur von einer Seite Licht erhält, werden Bromelien direkt am Fenster oder möglichst nahe an einer künstlichen Pflanzenlicht-Quelle gepflegt. Sollte man Fenster nach mehreren Himmelsrichtungen zur Auswahl haben, kann man diese Möglichkeiten für die Bedürfnisse der einzelnen Pflegegruppen nutzen. | ||
Südfenster eignen sich nur für | Südfenster eignen sich nur für „[[Pflegegruppen|Savannentyp]]“ und „[[Pflegegruppen|Trockentyp]]“ bei den Tillandsien, sowie für die sonnengewohnten harten Arten bei den übrigen Bromelien (Hechtia, Dyckia etc). Dabei ist selbst bei diesen im späteren Frühjahr und Sommer eventuell eine Schattierung nötig, damit die Pflanzen keine Verbrennungen erleiden. Abhilfe kann auch ein Zimmerventilator schaffen, den man an Sonnentagen mit einer Zeitschaltuhr auf die drei gefährlichen Mittagsstunden (12h-15h) programmiert. Dabei sollte aber nur die Luft bewegt werden, die Pflanzen sollten nach Möglichkeit nicht herumschaukeln. | ||
Ost- und Westfenster sind für alle Bromelien geeignet, Richtung Norden aber bringt man nur Pflanzen unter, die auch in der Natur schattig oder im Unterholz leben. | Ost- und Westfenster sind für alle Bromelien geeignet, Richtung Norden aber bringt man nur Pflanzen unter, die auch in der Natur schattig oder im Unterholz leben. | ||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
Auf die Tonkugel-Schicht stellt man seine Tricherbromelien (Vorsicht am Südfenster! Dort möglichst entfernt von der Scheibe), diese bilden ein (unter den begrenzten Zimmer-Umständen „ideales“) Kleinklima für die darüber hängenden Tillandsien und fangen außerdem eventuelles Tropfwasser vom Gießen auf. | Auf die Tonkugel-Schicht stellt man seine Tricherbromelien (Vorsicht am Südfenster! Dort möglichst entfernt von der Scheibe), diese bilden ein (unter den begrenzten Zimmer-Umständen „ideales“) Kleinklima für die darüber hängenden Tillandsien und fangen außerdem eventuelles Tropfwasser vom Gießen auf. | ||
Um möglichst viele Pflanzen möglichst luftig unterbringen zu können, empfiehlt sich besonders das Prinzip der | |||
Mögliche Pflegeformen in der Zimmerkultur sind außerdem Epiphytenstämme | Um möglichst viele Pflanzen möglichst luftig unterbringen zu können, empfiehlt sich besonders das Prinzip der „[[Lebende Gardine|Lebenden Gardine]]“. Dabei werden die an Hölzern aufgebundenen oder auf Steinscheiben geklebten Pflanzen an Bambusstäben über die Fensterfläche verteilt. | ||
Mögliche Pflegeformen in der Zimmerkultur sind außerdem [[Epiphythenstamm|Epiphytenstämme]] oder, als Unterlage für lithophytische Arten, größere Lavasteine, auf die die Pflanzen vorsichtig aufgeklebt werden. Es empfiehlt sich aber bei dieser Kulturform, vorher zu erkunden, welche Arten dafür geeignet sind. | |||
Günstig ist, die Pflanzen so nahe beieinander wie möglich aufzuhängen bzw. -stellen, daß sie sich gerade noch nicht berühren. Sie lieben zwar das durch die nahe Gesellschaft entstehende Kleinklima, sollten sich aber nicht gegenseitig Licht und Luft rauben. | Günstig ist, die Pflanzen so nahe beieinander wie möglich aufzuhängen bzw. -stellen, daß sie sich gerade noch nicht berühren. Sie lieben zwar das durch die nahe Gesellschaft entstehende Kleinklima, sollten sich aber nicht gegenseitig Licht und Luft rauben. | ||
Je nachdem, wie sehr man seine Wohnungseinrichtung liebt, kann man die Pflanzen direkt am Fenster sprühen (Vorsicht, evtl. Schimmelgefahr am Dichtungsrand) oder Stab für Stab abnehmen und in einer großen Wanne (Babywanne Baumarkt? Badewanne?) einnebeln | Je nachdem, wie sehr man seine Wohnungseinrichtung liebt, kann man die Pflanzen direkt am Fenster sprühen (Vorsicht, evtl. Schimmelgefahr am Dichtungsrand) oder Stab für Stab abnehmen und in einer großen Wanne (Babywanne Baumarkt? Badewanne?) einnebeln. | ||
Ab einer gewissen Anzahl Pflanzen empfiehlt sich eine Druck-Blumenspritze, sonst ist der Tennisarm des Kultivators vorprogrammiert. | Ab einer gewissen Anzahl Pflanzen empfiehlt sich eine Druck-Blumenspritze, sonst ist der Tennisarm des Kultivators vorprogrammiert. | ||
Die notwendige Häufigkeit des Gießens ist sehr abhängig vom jeweiligen Wohnungsklima, insofern kommt niemand drum herum, seine Pflanzen genau zu beobachten und ihre Bedürfnisse kennenzulernen. Das macht aber auch den Spaß bei der Pflege aus. Welcher Bromelienfreund hat seine Pflanzen nicht schon unzählige Male von A nach B nach C geschleppt, in der Hoffnung, einen noch besseren Standort für sie gefunden zu haben... Zwar sieht man Entwicklungen wie z.B. Trockenheit erst zeitverzögert, aber beim Beobachten der ersten Anzeichen ist in der Regel noch Handlungsspielraum: Seitlich eingerollte Blätter entstehen durch Trockenheit, braune Spitzen entweder durch Trockenheit oder - öfter - durch zu häufiges Gießen. Rotfärbung der Blätter (wenn nicht durch die beginnende Blüte verursacht) zeigt intensive Sonneneinstrahlung an. | Die notwendige Häufigkeit des [[Bewässerung|Gießens]] ist sehr abhängig vom jeweiligen Wohnungsklima, insofern kommt niemand drum herum, seine Pflanzen genau zu beobachten und ihre Bedürfnisse kennenzulernen. Das macht aber auch den Spaß bei der Pflege aus. Welcher Bromelienfreund hat seine Pflanzen nicht schon unzählige Male von A nach B nach C geschleppt, in der Hoffnung, einen noch besseren Standort für sie gefunden zu haben... Zwar sieht man Entwicklungen wie z.B. Trockenheit erst zeitverzögert, aber beim Beobachten der ersten Anzeichen ist in der Regel noch Handlungsspielraum: Seitlich eingerollte Blätter entstehen durch Trockenheit, braune Spitzen entweder durch Trockenheit oder - öfter - durch zu häufiges Gießen. Zusammenklebende Blätter (die ebenfalls einen Trockenschaden anzeigen) kann man befeuchten und dann vorsichtig lösen. Rotfärbung der Blätter (wenn nicht durch die beginnende Blüte verursacht) zeigt intensive Sonneneinstrahlung an. | ||
Faustregel für die Gießhäufigkeit bei Tillandsien bei Pflege über der Heizung: Grüne Tillandsien, und Trichterpflanzen brauchen oft Wasser (alle 1-2 Tage), graue etwa 2 mal pro Woche, bei Sonneneinstrahlung jedoch auch jeden Tag. | Faustregel für die Gießhäufigkeit bei Tillandsien bei Pflege über der Heizung: Grüne Tillandsien, und Trichterpflanzen brauchen oft Wasser (alle 1-2 Tage), graue etwa 2 mal pro Woche, bei Sonneneinstrahlung jedoch auch jeden Tag. |