Benutzer:Monika Bruggaier/Spielwiese: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Wasser ===
=== Wasser ===
Bromelien stellen hohe Ansprüche an die Qualität des Wassers. Generell geeignet ist Regen-, Fluss- oder Teich- und auch Aquarienwasser, da es geringe Mengen an Nährstoffen enthält und '''niedrige Härtegrade''' aufweist. Es sollte aber auf die '''Sauberkeit''' geachtet werden. Auch Regenwasser kann in Industriezonen stark schadstoffbelastet sein, insbesondere sollte das erste Regenwasser nach längeren Trockenperioden nicht verwendet werden.
Extrem hartes Wasser ist ebenfalls nicht geeignet, da der darin gelöste Kalk auf den Blättern weiße Flecken und Gießränder verursachen kann und im Extremfall die Saugschuppen verkrusten, so dass diese keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen können. Stark kalkhaltiges Wasser muss daher entkalkt werden, z.B. durch die Entkalkung mittels Torf (Torf in einem Stoffbehälter in das Gießwasser legen und mehrere Stunden wirken lassen).
Das Gießwasser muss ausreichend temperiert sein (mindestens 15°C), im Idealfall sollte es Umgebungstemperatur aufweisen. Erhitzte Pflanzen dürfen nicht mit kaltem Wasser gegossen werden, ebenso sollten Pflanzen, auf welche die Sonne scheint, nicht gesprüht werden, denn '''Wassertropfen wirken bei Sonneneinstrahlung wie Brenngläser'''.
Die Verfügbarkeit von Wasser ist immer im Zusammenhang mit der Temperatur zu sehen. Generell gilt, daß bei geringen Temperaturen auch die Wassergaben stark einzuschränken sind und daß die Pflanzen im Zweifel leichter verfaulen als vertrocknen.
Die Verfügbarkeit von Wasser ist immer im Zusammenhang mit der Temperatur zu sehen. Generell gilt, daß bei geringen Temperaturen auch die Wassergaben stark einzuschränken sind und daß die Pflanzen im Zweifel leichter verfaulen als vertrocknen.


Für die grünen Bromelien, die bei vergleichsweise hohen Temperaturen kultiviert werden, gelten zwei wesentliche Regeln: erstens muss im Trichter immer ein wenig Wasser stehen, auch während der Knospenbildung, und zweitens muss das Substrat möglichst konstant "leicht" feucht sein (d.h. keine Staunässe und keine Austrocknung). Eine allgemeingültige Regel für die Gießhäufigkeit kann nicht aufgestellt werden. Regelmäßige Substratkontrollen und Gießen nach Bedarf sind ratsam. Unterschiedlich hohe Wasserstände im Trichter sind für die Bromelien übrigens kein Problem.
Für die grünen Bromelien, die bei vergleichsweise hohen Temperaturen kultiviert werden, gelten zwei wesentliche Regeln: erstens muss im Trichter immer ein wenig Wasser stehen, auch während der Knospenbildung, und zweitens muss das Substrat möglichst konstant "leicht" feucht sein (d.h. keine Staunässe und keine Austrocknung). Eine allgemeingültige Regel für die Gießhäufigkeit kann nicht aufgestellt werden. Regelmäßige Substratkontrollen und Gießen nach Bedarf sind ratsam. Unterschiedlich hohe Wasserstände im Trichter sind für die Bromelien übrigens kein Problem.


Die grauen Arten werden i.d.R. nicht getopft, sondern epiphytisch auf Stein oder Holz kultiviert. Sie beziehen ihre Feuchtigkeit aus der natürlichen Luftfeuchtigkeit und durch regelmäßiges Ansprühen.
Die grauen Arten werden nicht getopft, sondern epiphytisch auf Stein oder Holz kultiviert. Sie beziehen ihre Feuchtigkeit aus der natürlichen Luftfeuchtigkeit und durch regelmäßiges Ansprühen.  
 
Bei starker Austrocknung kann eine Pflanze auch für ein paar Stunden getaucht werden (sie saugt sich dann regelrecht voll), aber nicht länger als einen halben Tag, da sie unter Wasser nicht atmen kann. Man sollte nicht zu viele Pflanzen im gleichen Wasser tauchen, da auf diese Weise auch eventuell vorhandene Pilze und Schädlinge übertragen werden können.
Unter Zimmerbedingungen und Zimmertemperaturen bei gleichzeitig niedriger Luftfeuchtigkeit kann ein tägliches Besprühen der Pflanzen erforderlich sein. Das morgendliche Besprühen kommt dem natürlichen Rhythmus der Pflanzen, d.h. der morgendlichen Taubildung, nahe und ist die optimale Feuchtigkeitsversorgung. Es sollte auf jeden Fall sichergestellt sein, dass die Pflanzen zur Nacht abgetrocknet sind, besonders wenn die Pflanzen bei niedrigen Nachttemperaturen kultiviert werden.
Bei kühler Kultur, z.B. in Treppenhäusern oder Schlafräumen, kann wöchentliches Sprühen der Tillandsien im Winter ausreichend sein, mit steigenden Temperaturen im Sommer sind auch die Wassergaben zu steigern.  


Durstige Pflanzen erkennt man an seitlich eingerollten Blatträndern, braune Blattspitzen bei grauen Tillandsien weisen hingegen auf zu hohe Wassergaben hin.
Durstige Pflanzen erkennt man an seitlich eingerollten Blatträndern, braune Blattspitzen bei grauen Tillandsien weisen hingegen auf zu hohe Wassergaben hin.


Bromelien stellen hohe Ansprüche an die Qualität des Wassers. Generell geeignet ist Regen-, Fluss- oder Teich- und auch Aquarienwasser, da es geringe Mengen an Nährstoffen enthält und geeignete Härtegrade aufweist. Es sollte aber auf die Sauberkeit geachtet werden. Auch Regenwasser kann in Industriezonen stark schadstoffbelastet sein, insbesondere sollte das erste Regenwasser nach längeren Trockenperioden nicht verwendet werden.
Unter Zimmerbedingungen und Zimmertemperaturen bei gleichzeitig niedriger Luftfeuchtigkeit kann ein tägliches Besprühen der Pflanzen erforderlich sein. Das morgendliche Besprühen kommt dem natürlichen Rhythmus der Pflanzen, d.h. der morgendlichen Taubildung, nahe. Es sollte auf jeden Fall sichergestellt sein, dass die Pflanzen zur Nacht abgetrocknet sind, besonders wenn die Pflanzen bei niedrigen Nachttemperaturen kultiviert werden.
Extrem hartes Wasser ist ebenfalls nicht geeignet, da der darin gelöste Kalk auf den Blättern weiße Flecken und Gießränder verursachen kann und im Extremfall die Saugschuppen verkrusten, so dass diese keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen können. Stark kalkhaltiges Wasser muss daher entkalkt werden, z.B. durch die Entkalkung mittels Torf (Torf in einem Stoffbehälter in das Gießwasser legen und mehrere Stunden wirken lassen).
Bei kühler Kultur, z.B. in Treppenhäusern oder Schlafräumen, kann wöchentliches Sprühen der Tillandsien im Winter ausreichend sein, mit steigenden Temperaturen im Sommer sind auch die Wassergaben zu steigern.  


Das Gießwasser muss ausreichend temperiert sein (mindestens 15°C), im Idealfall sollte es Umgebungstemperatur aufweisen. Erhitzte Pflanzen dürfen nicht mit kaltem Wasser gegossen werden, ebenso sollten Pflanzen, auf welche die Sonne scheint, nicht gesprüht werden, denn '''Wassertropfen wirken bei Sonneneinstrahlung wie Brenngläser'''.




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Bei den grauen Bromelien erfolgt die Düngung beim Sprühen der Pflanzen über das Sprühwasser. Da die grauen Tillandsien kein Wasser speichern oder über ein Substrat zur Düngerspeicherung verfügen, ist hier die Häufigkeit der Düngergaben ausschlaggebend.
Bei den grauen Bromelien erfolgt die Düngung beim Sprühen der Pflanzen über das Sprühwasser. Da die grauen Tillandsien kein Wasser speichern oder über ein Substrat zur Düngerspeicherung verfügen, ist hier die Häufigkeit der Düngergaben ausschlaggebend.
Zur Unterstützung der Ruhezeit im Winter sollten die Düngergaben mit abnehmender Lichtverfügbarkeit eingeschränkt und im Frühjahr wieder kontinuierlich gesteigert werden.
Zur Unterstützung der Ruhezeit im Winter sollten die Düngergaben mit abnehmender Lichtverfügbarkeit eingeschränkt und im Frühjahr wieder kontinuierlich gesteigert werden. Bei gering dosierter Düngung ist ein Rhythmus von 1-2 Wochen empfehlenswert.


Vorteilhaft sind Dünger mit erhöhten Spurenelementkonzentrationen. Am einfachsten in der Anwendung sind entsprechende Spezialdünger, die meistens mit den Pflanzen angeboten werden. Positive Ergebnisse liegen auch bei der Verwendung natürlicher Pflanzenstärkungsmittel vor (z.B. auf Knoblauchbasis für alle grünen Bromelien).
Vorteilhaft sind Dünger mit erhöhten Spurenelementkonzentrationen. Am einfachsten in der Anwendung sind entsprechende Spezialdünger, die meistens mit den Pflanzen angeboten werden. Positive Ergebnisse liegen auch bei der Verwendung natürlicher Pflanzenstärkungsmittel vor (z.B. auf Knoblauchbasis für alle grünen Bromelien).
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Das früher übliche in interessanten Windungen wachsende Rebholz ist stark holzwurmgefährdet und daher in größeren Sammlungen heute nur noch wenig vertreten. Als Alternative bietet sich Robinienholz oder gewisse Koniferenarten (Lebensbaum, Wachholder) an. Bei den genannten Materialien liegt die Lebensdauer bei mindestens 5 Jahren. Eichenholz hingegen kann bereits nach 2 Jahren so morsch sein, dass die Hölzer auseinanderbrechen.
Das früher übliche in interessanten Windungen wachsende Rebholz ist stark holzwurmgefährdet und daher in größeren Sammlungen heute nur noch wenig vertreten. Als Alternative bietet sich Robinienholz oder gewisse Koniferenarten (Lebensbaum, Wachholder) an. Bei den genannten Materialien liegt die Lebensdauer bei mindestens 5 Jahren. Eichenholz hingegen kann bereits nach 2 Jahren so morsch sein, dass die Hölzer auseinanderbrechen.


Zur Befestigung der Pflanzen auf dem Holz haben sich zwei Techniken durchgesetzt: das Aufkleben mittels Heißkleber (Achtung: Vor dem Einsetzen der Pflanzen abkühlen lassen!) oder anderen Kontaktklebern (wobei darauf zu achten ist, daß der Kleber keine Säure enthält) und das Aufbinden mittels Kupferdraht oder Nylonbändern. Nylonbänder lassen sich aus quer zerschnittenen Feinstrumpfhosen leicht selbst herstellen und sind hervorragend stabil und zugleich dehnbar.
Zur Befestigung der Pflanzen auf dem Holz haben sich zwei Techniken durchgesetzt: das Aufkleben mittels Heißkleber (Achtung: Vor dem Einsetzen der Pflanzen abkühlen lassen!) oder anderen Kontaktklebern (wobei unbedingt darauf zu achten ist, daß der Kleber keine Säure enthält) und das Aufbinden mittels Kupferdraht oder Nylonbändern. Nylonbänder lassen sich aus quer zerschnittenen Feinstrumpfhosen leicht selbst herstellen und sind hervorragend stabil und zugleich dehnbar.


Die Pflanzen werden '''in ihrer natürlichen Wuchsrichtung''' auf der Unterlage befestigt. Es gibt auch Tillandsien, die nach unten wachsen! Besitzt die Pflanze Wurzeln, reicht meistens die Befestigung der Wurzeln auf der Unterlage. Bei guter Pflege wird die Pflanze weitere Wurzeln bilden und sich mit ihrer Unterlage verbinden. Sonst muss die Befestigung durch Kleben oder vorsichtiges „Einfädeln“ des Bandes in die untersten Blätter erfolgen. Das Hinzufügen von Moosen oder anderen Pflanzstoffen an der Befestigungsstelle ist nicht ratsam, hier kann es schnell zu Fäulnis kommen.
Die Pflanzen werden '''in ihrer natürlichen Wuchsrichtung''' auf der Unterlage befestigt. Es gibt auch Tillandsien, die nach unten wachsen! Besitzt die Pflanze Wurzeln, reicht meistens die Befestigung der Wurzeln auf der Unterlage. Bei guter Pflege wird die Pflanze weitere Wurzeln bilden und sich mit ihrer Unterlage verbinden. Sonst muss die Befestigung durch Kleben oder vorsichtiges „Einfädeln“ des Bandes in die untersten Blätter erfolgen. Das Hinzufügen von Moosen oder anderen Pflanzstoffen an der Befestigungsstelle ist nicht ratsam, hier kann es schnell zu Fäulnis kommen.
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=== Fensterbank ===
=== Fensterbank ===
(Märzsonne, Hitzestau am Südfenster,




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Entsprechend den speziellen Bedürfnissen müssen die Pflanzenvitrinen dann mit Pflanzenleuchten, Luftumwälzern, Heizung oder Kühlung, Nebelerzeugern etc. ausgestattet werden. Folglich erfordert der Bau spezieller Pflanzenvitrinen ein hohes technisches Geschick und eine Menge Pflanzenkenntnis.
Entsprechend den speziellen Bedürfnissen müssen die Pflanzenvitrinen dann mit Pflanzenleuchten, Luftumwälzern, Heizung oder Kühlung, Nebelerzeugern etc. ausgestattet werden. Folglich erfordert der Bau spezieller Pflanzenvitrinen ein hohes technisches Geschick und eine Menge Pflanzenkenntnis.
Eine Ausführliche Anleitung zum Bau einer Pflanzenvitrine finden Sie in der Bromelie 1/2002, S.13-14




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=== Garten ===
=== Garten ===
(Vorsicht Hauswand - Hitze, Dauerregen,
Der Aufenthalt der Bromelien im Garten oder auf dem Balkon in den Sommermonaten ist bei den meisten Arten sehr empfehlenswert.
Der Aufenthalt der Bromelien im Garten oder auf dem Balkon in den Sommermonaten ist bei den meisten Arten sehr empfehlenswert.


Entsprechend ihren Kulturansprüchen müssen die grünen Bromelien schattig bis halbschattig ohne direkte Sonneneinstrahlung an windgeschützten Plätzen kultiviert werden. Besonders in den ersten Tagen nach dem Ausräumen ist auf eine gute Beschattung der Pflanzen zu achten, sonst drohen Verbrennungen der Blätter.
Entsprechend ihren Kulturansprüchen müssen die grünen Bromelien schattig bis halbschattig ohne direkte Sonneneinstrahlung an windgeschützten Plätzen kultiviert werden. Besonders in den ersten Tagen nach dem Ausräumen ist auf eine gute Beschattung der Pflanzen zu achten, sonst drohen Verbrennungen der Blätter.
Graue Tillandsien lassen sich gut in voller Sonne kultivieren, dennoch ist bei der Unterbringung an besonnten Hauswänden Vorsicht geboten, da man mit einer ernormen Hitze-Rückstrahlung von der Wand zu rechen hat, die im schlimmsten Fall die Pflanzen verbrennen kann.
Graue Tillandsien sind in der Regel nicht entzückt von Dauerregen, vor allem gepaart mit niedrigen Temperaturen. Eventuell empfiehlt sich in einem verregneten Sommer ein gewisser Regenschutz.


Auf Schnecken und anderes Getier muß im Freiland sehr sorgfältig geachtet werden, da gerade Nacktschnecken auch vor großen Trichterbromelien nicht halt machen.
Auf Schnecken und anderes Getier muß im Freiland sehr sorgfältig geachtet werden, da gerade Nacktschnecken auch vor großen Trichterbromelien nicht halt machen.
Anonymer Benutzer

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