Was sind Bromelien: Unterschied zwischen den Versionen

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Niemand soll behaupten, er kenne keine "Bromelien". Denn eine Art ist - zwar nicht als Zierpflanze, sondern als Nutzpflanze - heute in aller Munde, nämlich die Ananas. Es wird berichtet, dass bereits Columbus bei seiner zweiten Seereise die Ananas kennenlernte und sie an den spanischen Hof brachte. Vielleicht auch aus diesem Grunde werden die Bromelien (lat.: Bromeliaceae) heute auch als "Ananasgewächse" bezeichnet.
Niemand soll behaupten, er kenne keine "Bromelien". Denn eine Art ist - zwar nicht als Zierpflanze, sondern als Nutzpflanze - heute in aller Munde, nämlich die Ananas. Sie war es auch, die als erste Vertreterin ihrer Familie schon sehr bald nach der Entdeckung Amerikas ihren Weg nach Europa fand. Den Namen Bromelien (lat.: Bromeliaceae) erhielten sie durch den französischen Botaniker Charles Plumier, der sie 1703 <ref name="Grant1998" /> erstmals publizierte  und nach seinem Freund, dem schwedischen Arzt und Botaniker Olaf Bromel (1639–1705) benannte. Im deutschsprachigen Raum werden sie allgemein auch als "Ananasgewächse" bezeichnet.


Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Bromelien dank der Entdeckertätigkeit der frühen Pflanzenpioniere wie Alexander von Humboldt (1769 - 1859), Aimé von Bonpland (1779 - 1858) oder Eduard Morren (1833 - 1886) - um nur einige zu nennen - bis heute zu echten Liebhaberpflanzen entwickeln können. Den frühen Pionieren folgten bis heute viele engagierte Sammler, Züchter und Wissenschaftler, die den Bromelien ihren Weg in unsere Wohnzimmer, Wintergärten und Gewächshäuser geöffnet haben.


Bromelien findet man ausschließlich in der Neuen Welt (d.h. in den beiden Amerikas), einzig die Art ''Pitcairnia feliciana'' kommt auch in Afrika vor. Man nimmt heute an, daß sie kein Relikt aus uralter  Zeit ist, als die Landmassen der Erdteile noch verbunden waren, sondern erst vor einigen Millionen Jahren aus Amerika zuwanderte.
Bromelien findet man ausschließlich in der Neuen Welt (d.h. in den beiden Amerikas), einzig die Art ''Pitcairnia feliciana'' kommt auch in Afrika vor. Das Verbreitungsgebiet der Bromelien erstreckt sich vom Süden der USA über Mittelamerika bis weit nach Südamerika. Die südlichste Verbreitung liegt dabei in Argentinien und Chile. In ihrer Heimat besiedeln sie nahezu alle vorhandenen Lebensräume. Von trockenen und heißen Wüsten im Tiefland, über feucht-kühle Berg- und Nebelwälder bis in die Hochlagen der Anden in über 4000 m Höhe.
 
 
So vielseitig wie ihre Lebensräume so ist auch ihr Aussehen. Nicht nur innerhalb der Familie, selbst innerhalb einer Gattung können Größe und Form so stark variieren, dass man kaum glauben kann, dass sie nahe miteinander verwandt sind. Die Größe reicht von ein paar Millimetern bis zu über drei Meter.
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  Datei:Tillandsia bryoides (TS) 00680.jpg|<center><small>''Tillandsia bryoides''</small></center>
  Datei:Alcantarea edmundoi (TS) 2-03448.jpg|<center><small>''Alcantarea edmundoi''</small></center>
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Bromelien sind mehrjährige, ausdauernde Stauden. Ihr Hauptsproß blüht dabei nur einmal und stirbt nach der Reife seiner Samen ab. Dieses Absterben vollzieht sich jedoch nur allmählich denn sie bilden zur selben Zeit Erneuerungssprosse (sogenannte Kindel), die die Fortführung des Sprosssystems übernehmen und zur Vermehrung verwendet werden können.


Die Familie der Bromeliaceaen teilt sich in 57 äußerst unterschiedliche Gattungen, von denen die einen mit spektakulären Blüten verzaubern, andere mit skurrilen Wuchsformen beeindrucken, und wieder andere sich mit imposanten Stacheln und Widerhaken vor Freßfeinden schützen. Die Größe der verschiedenen Pflanzen reicht von ein paar Millimetern bis zu über zwei Meter, ihr Verbreitungsgebiet von Meereshöhe bis auf über 4000m. Manche bieten in den Miniaturteichen ihrer Trichter Lebensraum für Frösche und anderes Getier, andere wiederum müssen monatelang ohne einen Tropfen Niederschlag auskommen und scheinen nur von Luft und Liebe zu leben.


Gemeinsam sind allen Vertretern der Familie die sogenannten Saugschuppen auf den Blättern. Sie sorgen, viel mehr noch als ihre (in manchen Gattungen nur noch zum Festhalten an Felsen oder Bäumen benutzten) Wurzeln, für die Feuchtigkeits- und Nährstoffzufuhr der Pflanze, indem sie mit einem ebenso raffinierten wie einfachen Mechanismus Feuchtigkeit durch die Spaltöffnungen des Blattes einsaugen. Je nach Lebensweise umhüllen die Schuppen das ganze Blatt und geben dabei mit ihrem weißen Schimmer dem Blatt gleichzeitig Sonnenschutz bei heftiger Sonneneinstrahlung. Oder sie finden sich z.B. bei den Trichterbromelien bevorzugt im Bereich des in der Pflanze stehen bleibenden Wassers und können die darin gelösten Nährstoffe aufnehmen.
Gemeinsam sind allen Vertretern der Familie die sogenannten Saugschuppen auf den Blättern. Sie sorgen, viel mehr noch als ihre (in manchen Gattungen nur noch zum Festhalten an Felsen oder Bäumen benutzten) Wurzeln, für die Feuchtigkeits- und Nährstoffzufuhr der Pflanze, indem sie mit einem ebenso raffinierten wie einfachen Mechanismus Feuchtigkeit durch die Spaltöffnungen des Blattes einsaugen. Je nach Lebensweise umhüllen die Schuppen das ganze Blatt und geben dabei mit ihrem weißen Schimmer dem Blatt gleichzeitig Sonnenschutz bei heftiger Sonneneinstrahlung. Oder sie finden sich z.B. bei den Trichterbromelien bevorzugt im Bereich des in der Pflanze stehen bleibenden Wassers und können die darin gelösten Nährstoffe aufnehmen.
Von den heute bekannten rund 3000 Arten sind wenigstens 500 kulturwürdige Zimmerpflanzen.
=== Einzelnachweise ===
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<ref name="Grant1998"> Jason R. Grant [http://fcbs.org/articles/Catalogue_Bromeliaceae_Genera.htm ''An Annoted Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae'', In: The Marie Selby Botanical Gardens, 1998.] (Herkunft der Gattungsnamen in der Familie der Bromeliaceae in englischer Sprache)</ref>
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[[en:What are bromeliads]]
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