Was sind Bromelien

Aus Deutsche Bromelien-Gesellschaft e. V.
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Niemand soll behaupten, er kenne keine "Bromelien". Denn eine Art ist - zwar nicht als Zierpflanze, sondern als Nutzpflanze - heute in aller Munde, nämlich die Ananas. Es wird berichtet, dass bereits Columbus bei seiner zweiten Seereise die Ananas kennenlernte und sie an den spanischen Hof brachte. Vielleicht auch aus diesem Grunde werden die Bromelien (lat.: Bromeliaceae) heute auch als "Ananasgewächse" bezeichnet.

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Bromelien dank der Entdeckertätigkeit der frühen Pflanzenpioniere wie Alexander von Humboldt (1769 - 1859), Aimé von Bonpland (1779 - 1858) oder Eduard Morren (1833 - 1886) - um nur einige zu nennen - bis heute zu echten Liebhaberpflanzen entwickeln können. Den frühen Pionieren folgten bis heute viele engagierte Sammler, Züchter und Wissenschaftler, die den Bromelien ihren Weg in unsere Wohnzimmer, Wintergärten und Gewächshäuser geöffnet haben.

Bromelien findet man ausschließlich in der Neuen Welt (d.h. in den beiden Amerikas), einzig die Art Pitcairnia feliciana kommt auch in Afrika vor. Man nimmt heute an, daß sie kein Relikt aus uralter Zeit ist, als die Landmassen der Erdteile noch verbunden waren, sondern erst vor einigen Millionen Jahren aus Amerika zuwanderte.

Die Familie der Bromeliaceaen teilt sich in 57 äußerst unterschiedliche Gattungen, von denen die einen mit spektakulären Blüten verzaubern, andere mit skurrilen Wuchsformen beeindrucken, und wieder andere sich mit imposanten Stacheln und Widerhaken vor Freßfeinden schützen. Die Größe der verschiedenen Pflanzen reicht von ein paar Millimetern bis zu über zwei Meter, ihr Verbreitungsgebiet von Meereshöhe bis auf über 4000m. Manche bieten in den Miniaturteichen ihrer Trichter Lebensraum für Frösche und anderes Getier, andere wiederum müssen monatelang ohne einen Tropfen Niederschlag auskommen und scheinen nur von Luft und Liebe zu leben.

Gemeinsam sind allen Vertretern der Familie die sogenannten Saugschuppen auf den Blättern. Sie sorgen, viel mehr noch als ihre (in manchen Gattungen nur noch zum Festhalten an Felsen oder Bäumen benutzten) Wurzeln, für die Feuchtigkeits- und Nährstoffzufuhr der Pflanze, indem sie mit einem ebenso raffinierten wie einfachen Mechanismus Feuchtigkeit durch die Spaltöffnungen des Blattes einsaugen. Je nach Lebensweise umhüllen die Schuppen das ganze Blatt und geben dabei mit ihrem weißen Schimmer dem Blatt gleichzeitig Sonnenschutz bei heftiger Sonneneinstrahlung. Oder sie finden sich z.B. bei den Trichterbromelien bevorzugt im Bereich des in der Pflanze stehen bleibenden Wassers und können die darin gelösten Nährstoffe aufnehmen.