Wasser

Aus Deutsche Bromelien-Gesellschaft e. V.
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Bromelien stellen hohe Ansprüche an die Qualität des Wassers.
Generell geeignet ist Regen-, Fluss- oder Teich- und auch Aquarienwasser, da es geringe Mengen an Nährstoffen enthält und niedrige Härtegrade aufweist. Es sollte aber auf die Sauberkeit geachtet werden. Auch Regenwasser kann in Industriezonen stark schadstoffbelastet sein, insbesondere sollte das erste Regenwasser nach längeren Trockenperioden nicht verwendet werden. Extrem hartes Wasser ist ebenfalls nicht geeignet, da der darin gelöste Kalk auf den Blättern weiße Flecken und Gießränder verursachen kann und im Extremfall die Saugschuppen verkrusten, so dass diese keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen können. Stark kalkhaltiges Wasser muss daher entkalkt werden, z.B. durch die Entkalkung mittels Torf (Torf in einem Stoffbehälter in das Gießwasser legen und mehrere Stunden wirken lassen).

Das Gießwasser muss ausreichend temperiert sein (mindestens 15°C), im Idealfall sollte es Umgebungstemperatur aufweisen. Erhitzte Pflanzen dürfen nicht mit kaltem Wasser gegossen werden, ebenso sollten Pflanzen, auf welche die Sonne scheint, nicht gesprüht werden, denn Wassertropfen wirken bei Sonneneinstrahlung wie Brenngläser.

Die Verfügbarkeit von Wasser ist immer im Zusammenhang mit der Temperatur zu sehen. Generell gilt, daß bei geringen Temperaturen auch die Wassergaben stark einzuschränken sind und daß die Pflanzen im Zweifel leichter verfaulen als vertrocknen.

Für die grünen Bromelien, die bei vergleichsweise hohen Temperaturen kultiviert werden, gelten zwei wesentliche Regeln: erstens muss im Trichter immer ein wenig Wasser stehen, auch während der Knospenbildung, und zweitens muss das Substrat möglichst konstant "leicht" feucht sein (d.h. keine Staunässe und keine Austrocknung). Eine allgemeingültige Regel für die Gießhäufigkeit kann nicht aufgestellt werden. Regelmäßige Substratkontrollen und Gießen nach Bedarf sind ratsam. Unterschiedlich hohe Wasserstände im Trichter sind für die Bromelien übrigens kein Problem.

Die grauen Arten werden nicht getopft, sondern epiphytisch auf Stein oder Holz kultiviert. Sie beziehen ihre Feuchtigkeit aus der natürlichen Luftfeuchtigkeit und durch regelmäßiges Ansprühen. Bei starker Austrocknung kann eine Pflanze auch für ein paar Stunden getaucht werden (sie saugt sich dann regelrecht voll), aber nicht länger als einen halben Tag, da sie unter Wasser nicht atmen kann. Man sollte nicht zu viele Pflanzen im gleichen Wasser tauchen, da auf diese Weise auch eventuell vorhandene Pilze und Schädlinge übertragen werden können.

Durstige Pflanzen erkennt man an seitlich eingerollten Blatträndern, braune Blattspitzen bei grauen Tillandsien weisen hingegen auf zu hohe Wassergaben hin.

Unter Zimmerbedingungen und Zimmertemperaturen bei gleichzeitig niedriger Luftfeuchtigkeit kann ein tägliches Besprühen der Pflanzen erforderlich sein. Das morgendliche Besprühen kommt dem natürlichen Rhythmus der Pflanzen, d.h. der morgendlichen Taubildung, nahe. Es sollte auf jeden Fall sichergestellt sein, dass die Pflanzen zur Nacht abgetrocknet sind, besonders wenn die Pflanzen bei niedrigen Nachttemperaturen kultiviert werden. Bei kühler Kultur, z.B. in Treppenhäusern oder Schlafräumen, kann wöchentliches Sprühen der Tillandsien im Winter ausreichend sein, mit steigenden Temperaturen im Sommer sind auch die Wassergaben zu steigern.