Wie bereits in diesem Artikel beschrieben, kommt dem Wasser eine besondere Bedeutung zu. Auch wenn Bromelien in den meisten Fällen sehr anpassungsfähig sind und einem so manchen Kulturfehler verzeihen können, führt eine falsche oder nachlässige Bewässerung unweigerlich zum Misserfolg.

Die Frage wie häufig bewässert werden muss ist immer im Zusammenhang mit der Temperatur, der Jahreszeit, der Pflanzenart und dem Standort zu sehen. Deshalb können keine allgemein-gültigen Aussagen getroffen werden. Generell gilt, dass bei geringen Temperaturen auch die Wassergaben stark einzuschränken sind und dass die Pflanzen im Zweifel leichter verfaulen als vertrocknen.

Gießen

Für getopfe Pflanzen gelten zwei wesentliche Regeln: erstens muss im Trichter immer ein wenig Wasser stehen, auch während der Knospenbildung, und zweitens muss das Substrat möglichst konstant "leicht" feucht sein (d.h. keine Staunässe und keine Austrocknung). Übertöpfe mögen dekorativ sein, bergen aber die Gefahr, dass nach dem Gießen überschüssiges Wasser in ihnen stehen bleibt und schnell zu Fäulnis an den Wurzeln führt. Hier sollte unbedingt etwa 30 Minuten nach dem Gießen das darin gesammelte Wasser entfernt werden.

Eine allgemeingültige Regel für die Gießhäufigkeit kann nicht aufgestellt werden. Regelmäßige Substratkontrollen und Gießen nach Bedarf sind ratsam. Unterschiedlich hohe Wasserstände im Trichter sind für die Bromelien übrigens kein Problem. Leider wird oft in den Medien verbreitet, dass Trichterbromelien ausschließlich nur über den Trichter bewässert werden sollen. Dies ist ein Ammenmärchen! Wird das Substrat nicht regelmäßig mitversorgt kann es selbst bei mit Wasser gefülltem Trichter zu Trockenschäden kommen.

Sprühen

Neben dem Gießen des Substrates kommt der Wasserversorgung über das Laub die größte Bedeutung zu. Darum müssen sowohl getopfte als auch aufgebundene Bromelien regelmäßig mit Wasser besprüht bzw. genebelt werden. Nur wenige Arten, wie etwa einige Dyckien, vertragen ein Übersprühen im Winter nicht. Auch hier können nur wage Empfehlungen gegeben werden, da wiederum Pflanzenart, Jahreszeit, Temperatur und Standort eine große Rolle spielen. Die Spanne reicht von ein- bis zweimal täglich sprühen im Hochsommer bei Kultur im Freiland bis hinzu wochenlanger Trockenheit im Winter bei niedrigen Temperaturen.

Unter Zimmerbedingungen und Zimmertemperaturen bei gleichzeitig niedriger Luftfeuchtigkeit kann ein tägliches Besprühen der Pflanzen erforderlich sein. Das morgendliche Besprühen kommt dem natürlichen Rhythmus der Pflanzen, d.h. der morgendlichen Taubildung, nahe. Es sollte auf jeden Fall sichergestellt sein, dass die Pflanzen zur Nacht abgetrocknet sind, besonders wenn die Pflanzen bei niedrigen Nachttemperaturen kultiviert werden. Bei kühler Kultur, z.B. in Treppenhäusern oder Schlafräumen, kann wöchentliches Sprühen der Tillandsien im Winter ausreichend sein, mit steigenden Temperaturen im Sommer sind auch die Wassergaben zu steigern.

Tauchen

Bei starker Austrocknung kann eine Pflanze auch für einige Zeit in einen Behälter mit Wasser untergetaucht werden, damit sie sich wieder vollsaugen kann. Dies sollte jedoch nur in Ausnahmefällen geschehen und nicht als normale Bewässerungsmethode dienen. Wenige Minuten sind hier ausreichend. Zu beachten ist, dass bei dieser Methode über das Wasser schnell Pilze und Schädlinge übertragen werden können.

Temperatur

Das Gießwasser muss ausreichend temperiert sein (mindestens 15°C), im Idealfall sollte es Umgebungstemperatur aufweisen. Erhitzte Pflanzen dürfen nicht mit kaltem Wasser gegossen werden, ebenso sollten Pflanzen, auf welche starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Wassertropfen auf den Blättern können wie Brenngläser wirken und so Schäden verursachen.