Benutzer:Monika Bruggaier/Spielwiese

Aus Deutsche Bromelien-Gesellschaft e. V.
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Seite Kultur

Anmerkung von mir: Vielleicht kann man man das hier irgendwie mit einfügen??? "Die Gattung Tillandsia benannte Carl von Linne nach einem schwedischen Botaniker und Arzt Elias Tillands, der in Turku (Finnland) von 1640-1693 lebte. Der Grund für den Namen Tillandsia beruht auf einer Geschichte, die Linne einmal erzählt bekommen hätte. Nachdem ein Student, der auf einer Reise von Stockholm nach Abo von dem Meeresgott Neptun so erschreckt wurde das er den Rückweg lieber über den Landweg einschlug um nur nicht dem Wasser zu nahe zu sein. Mit der Folge statt 300km auf dem Wasser zu fahren ganze 2000km Luftlinie zu Fuß zurücklegte um heimzukommen. Dieser Student nahm später den Namen Tilands an das bedeutet Freund des Landes. Und Linne gab der Gattung den Namen Tillandsia, da er durch den dichten Schuppenüberzug der Blätter bei vielen Tillandsien der Meinung war dieses dienen als Schutz gegen das Wasser.. Aber jetzt weiß man die Schuppen sind sogenannte Saugschuppen und helfen der Pflanze für kurze Zeit das Wasser zu speichern." Entnommen aus www.kaktusmichel.de. --Klaus Specht (Diskussion) 23:58, 10. Mär. 2013 (CET)
Ja, ich habe auch schon überlegt, wo man diese Geschichte noch einbauen kann, denn ich werde oft nach der Herkunft des Namens gefragt (den sich auch kein Außenstehender merken kann, eine Freundin sagt immer "Silenzien". Naja, still sind sie ja auch... ;-) In die Kultur paßt es nicht wirklich, finde ich. Eher in "Was sind Bromelien". Ich denk nochmal weiter nach.--Monika Bruggaier (Diskussion) 09:59, 11. Mär. 2013 (CET)


Die Familie der Bromelien umfaßt so mannigfaltig unterschiedliche Arten, daß sich für jeden Geschmack und jede Kulturbedingung die passenden Pflanzen finden. Von kleinsten Winzlingen bis zu imposanten Pflanzen mit prächtigen Blütenständen, von filigranen, zart beschuppten Gebilden bis zu wehrhaft bestachelten Ungetümen mit fleischigen Blättern ist alles in dieser Familie zu finden.

Betrachtet man die unterschiedlichen Lebensbedingungen der Bromelien – von tropisch heißen Klimaten bis in Höhen von über 4000 m aufsteigend – werden die unterschiedlichen Ansprüche der einzelnen Arten schnell deutlich.

Im Fachhandel finden sich viele Arten, die sich unter "normalen" Zimmerbedingungen über viele Jahre erfolgreich pflegen lassen. So unterschiedlich der Formenreichtum in der Natur so auch das Angebot. Um in der Kultur der im Grunde recht pflegeleichten Pflanzen erfolgreich zu sein ist es dennoch nötig, sich einige Grundbegriffe anzueigenen und sich über die jeweiligen Anforderungen der Arten, die man pflegen möchte, zu informieren.

Trichterbromelien

Zu den Trichterbromelien gehören solche Arten, die durch die Anordnung ihrer Blätter in der Lage sind, in den Blattachseln größere Mengen Wasser zu speichern.

In der Kultur benötigen Trichterbromelien eine gleichbleibende, temperierte Wärme (Zimmertemperatur), helle, aber vor direktem Sonnenlicht geschützte Standorte und regelmäßige Wassergaben bei erhöhter Luftfeuchtigkeit. In den Blatttrichtern soll auch während der Blütezeit immer ausreichend frisches, kalkarmes (Regen-)Wasser stehen. Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit hat sich die Aufstellung der Pflanzen über wassergefüllten Schalen sehr bewährt.

Ideale Standorte finden sich – bei ausreichendem Licht – übrigens auch im Bad oder in der Küche.

Trichterbromelien besitzen als ursprüngliche Baumaufsitzer (Epiphyten) ein meistens ausgeprägtes Wurzelwerk und sind in der Lage, neben der Nährstoffaufnahme über die Blätter auch Nährstoffe und Feuchtigkeit über die Wurzeln aufzunehmen. Die Kultur der Bromelien erfolgt daher in einem durchlässigen, groben Substrat. Allen Trichterbromelien gemein ist ihre Vorliebe für viel frische, bewegte Luft bei erhöhter Luftfeuchtigkeit an einem halbschattigen, zugfreien Standort. Daher werden Ihnen Ihre Trichterbromelien einen Freiluftaufenthalt während der Sommermonate auf dem Balkon oder im Garten mit einem noch lebhafteren Wachstum danken. In unseren Breiten sind die Monate Juni bis September die geeignetsten Monate für die Unterbringung im Freien. Die Färbung von Blättern und Blüten ist bei der sommerlichen Freilandkultur zudem um ein Vielfaches intensiver als bei reiner Zimmerkultur.


Graue Tillandsien

Die sogenannten "atmosphärischen" Tillandsien beziehen Feuchtigkeit und Nährstoffe einzig über ihre "Behaarung", sie werden auf ein Holz aufgebunden Allen atmosphärischen Arten gemein ist ihre "Zimmerhärte" durch ihre Anspruchslosigkeit und Toleranz gegen starke Schwankungen der wichtigsten Wachstumsfaktoren wie Wasser, Dünger und Wärme. Unverzichtbar sind allerdings eine ausreichende Belichtung und Belüftung.

In der Natur wachsen Tillandsien an exponierten Standorten wie Baumkronen laubabwerfender Bäume, in Sträuchern, auf Stromleitungen oder Felsen, meist dem vollen Sonnenlicht ausgesetzt. Diesen Lichtansprüchen muss so gut wie möglich Rechnung getragen werden.

Die Standorte der meisten grauen Tillandsien zeichnen sich zudem durch periodische Trockenheit, meistens gepaart mit geringen Niederschlagsmengen und starken Temperaturschwankungen mit deutlich abgesenkten Nachttemperaturen aus. Diese Faktoren begünstigen die Zimmerkultur in hohem Maße. Aufgrund der natürlichen Wachstumsbedingungen kommt allen atmosphärischen Arten ein Freilandaufenthalt in der frostfreien Zeit – frühestens nach den Eisheiligen bis zum Auftreten der ersten Nachtfröste im Spätherbst – sehr zugute. Er stärkt die Pflanzen für die lichtarme Winterzeit bis die Tage in den Monaten Februar/März wieder spürbar länger werden. Dann setzt auch langsam das Wachstum wieder ein, oftmals mit der Entwicklung der Blüten.


Wachstumsfaktoren

So unterschiedlich wie die klimatischen Bedingungen sind, unter denen Bromelien in ihrer Heimat wachsen, so unterschiedlich sind auch die Ansprüche der einzelnen Bromelienarten.

Ein allgemein gültiges „Rezept“ für die Bromelienpflege kann es daher auch nicht geben. Vieles ist Fingerspitzengefühl und auch bei der Bromelienpflege macht die Übung erst den Meister.

Für die erfolgreiche Bromelienkultur ist die Kenntnis der Wachstumsfaktoren und deren Zusammenwirken unerlässlich. Erst das perfekte Zusammenspiel der verschiedenen Wachstumsfaktoren bietet die Voraussetzung für ein gesundes Pflanzenwachstum.

Die wesentlichen Wachstumsfaktoren sind dabei Licht, Luft, Temperatur, Wasser und Dünger sowie die geeigneten Substrate.


Licht

Bei den Lichtansprüchen muss zwischen den „grünen“ und den „grauen“ Bromelien unterschieden werden.

Generell müssen die grünen Arten eher halbschattig bis schattig kultiviert werden, die grauen Arten eher vollsonnig. Geeignete Lichtverhältnisse ergeben sich in allen West-, Ost- und (im Sommer evtl. leicht schattierten) Südlagen.

Unter unseren mitteleuropäischen Bedingungen mit langen Sommertagen und extrem kurzen Herbst- und Wintertagen stellen Herbst und Winter die kritischen Jahreszeiten dar. Mit abnehmender Tageslänge müssen auch die grünen Bromelien an gut belichteten Orten kultiviert werden. Die grauen Tillandsien benötigen dann umso mehr die hellsten und sonnigsten Plätze.

Mit zunehmender Tageslänge erwachen auch die Bromelien im Frühjahr aus ihrer Winterruhe, oftmals setzt schon im Januar oder Februar ein deutliches Wachstum ein. Auch die Knospenbildung setzt bei vielen Arten mit zunehmender Lichtintensität ein. Vorsicht ist aber gerade im Frühjahr geboten, wenn die Sonne an Kraft gewinnt und die noch nicht an die erhöhte Sonnenstrahlung gewöhnten Pflanzen regelrecht verbrennen kann. Wassertropfen auf den Blättern können dann wie Brenngläser wirken.

Die Dauer der Belichtung kann durch eine geeignete zeituhrgesteuerte Zusatzbelichtung mit speziellen Pflanzenleuchten zum Wohle Ihrer Pflanzen gesteigert werden. Dies ist gerade in den lichtarmen Monaten durchaus empfehlenswert.


Luft

Bromelien sind in besonderem Maße auf frische und bewegte Luft angewiesen. Die Tillandsien heißen nicht umsonst auch „Luftnelken“. Bei der Zimmerkultur ist die Versorgung mit ausreichender Frischluft nicht ganz unproblematisch. In den warmen Jahreszeiten reicht die übliche Zimmerlüftung über geöffnete oder gekippte Fenster in der Regel völlig aus. Zu vermeiden ist aber gestaute Luft, d.h. Luft ohne ausreichende Bewegung, die in Verbindung mit direkter Sonnenstrahlung leicht zur Überhitzung der Pflanzen und damit zu Verbrennungen der Blätter führen kann. Daher sollten Gardinen hinter den Pflanzen besser nicht geschlossen werden, da diese den Luftaustausch mit dem Wohnraum stark einschränken.

In der kälteren Jahreszeit ist die Frischluftversorgung eher problematisch. Kalte Außenluft im direkten Kontakt mit den Pflanzen über einen längeren Zeitraum kann besonders bei gleichzeitig feuchten Pflanzen zu erhöhter Fäulnisgefahr führen. Hier ist es empfehlenswert so zu lüften, dass kein „Zug“ entsteht, und auch nur kurzzeitig zu lüften.

Werden Bromelien in den Sommermonaten draußen kultiviert, ist die Frischluftversorgung immer gewährleistet, hier muss eher auf zugfreie Standorte geachtet werden. Zu beachten ist, dass die Pflanzen auch bei starken Winden nicht weggeweht werden können. Eine feste Befestigung auf ihrem Holz ist unbedingt notwendig.


Temperatur

Auch in Bezug auf die zur Kultur erforderlichen Temperaturen muss zwischen grünen und grauen Bromelien unterschieden werden.

Viele der grünen Bromelien entstammen warmen Klimaten und benötigen daher gleichbleibend hohe Tages- und Nachttemperaturen von ca. 20-22°C, wobei auch höhere Temperaturen bei ausreichender Luftfeuchtigkeit toleriert werden. Dauerhaft niedrigere Temperaturen unter 15°C fördern die Gefahr des Ausfaulens der Trichter, insbesondere in Verbindung mit kaltem Gießwasser in den Trichtern. Unter solchen Bedingungen ist es ratsam, die Trichter zu leeren und nur noch über das Substrat vorsichtig zu gießen und die Pflanzen gelegentlich zu sprühen.

Grüne Bromelien sind aufgrund ihrer Temperaturansprüche ideale Zimmerpflanzen für alle Arten von Wohnräumen, die übliche Nachtabsenkung der Raumtemperaturen von 4-5°C entspricht der natürlichen nächtlichen Temperaturabsenkung und kommt daher vielen Arten sehr entgegen. Die grauen Arten – meistens Tillandsien – entstammen Klimaten mit stark schwankenden Tages- und Nachttemperaturen. Die nächtlichen Tiefsttemperaturen führen zu einer morgendlichen Taubildung, oftmals der einzigen Feuchtigkeitsquelle zum Überleben in den ausgesprochenen Trockengebieten.

Für die Kultur grauer Arten bedeutet dies eine wesentlich stärkere Temperaturtoleranz. Ausgesprochen weiße Tillandsien können daher im Winter ohne weiteres bei Temperaturen bis 12°C gepflegt werden, allerdings dann mit stark eingeschränkten Wassergaben. Höhere Temperaturen werden vor allem von grau-grünen Arten gut vertragen, allerdings muss hierbei auch die entsprechende Feuchtigkeit verfügbar sein.


Wasser

Die Verfügbarkeit von Wasser ist immer im Zusammenhang mit der Temperatur zu sehen. Generell gilt, dass bei geringen Temperaturen auch die Wassergaben stark einzuschränken sind.

Für die grünen Bromelien, die bei vergleichsweise hohen Temperaturen kultiviert werden, gelten zwei wesentliche Regeln: erstens muss im Trichter immer ein wenig Wasser stehen, auch während der Knospenbildung, und zweitens muss das Substrat möglichst konstant „leicht“ feucht sein (d.h. keine Staunässe und keine Austrocknung). Eine allgemeingültige Regel für die Gießhäufigkeit kann nicht aufgestellt werden. Regelmäßige Substratkontrollen und Gießen nach Bedarf sind ratsam. Unterschiedlich hohe Wasserstände im Trichter sind für die Bromelien übrigens kein Problem.

Die grauen Arten werden i.d.R. nicht getopft, sondern epiphytisch auf Stein oder Holz kultiviert. Sie beziehen ihre Feuchtigkeit aus der natürlichen Luftfeuchtigkeit und durch regelmäßiges Ansprühen.

Unter Zimmerbedingungen und Zimmertemperaturen bei gleichzeitig niedriger Luftfeuchtigkeit kann ein tägliches Besprühen der Pflanzen erforderlich sein. Das morgendliche Besprühen kommt dem natürlichen Rhythmus der Pflanzen, d.h. der morgendlichen Taubildung, nahe und ist die optimale Feuchtigkeitsversorgung. Es sollte auf jeden Fall sichergestellt sein, dass die Pflanzen zur Nacht abgetrocknet sind, zumindest wenn die Pflanzen bei niedrigen Nachttemperaturen kultiviert werden. Bei kühler Kultur, z.B. in Treppenhäusern oder Schlafräumen, kann wöchentliches Sprühen der Tillandsien im Winter ausreichend sein, mit steigenden Temperaturen im Sommer sind auch die Wassergaben zu steigern. Überhöhte Wassergaben können leicht zu einer Veralgung der Pflanzen führen, die sich negativ auf das Aussehen und die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit der Saugschuppen auswirkt.

Bromelien stellen hohe Ansprüche an die Qualität des Wassers. Generell geeignet ist Regen-, Fluss- oder Teich- und auch Aquarienwasser, da es geringe Mengen an Nährstoffen enthält und geeignete Härtegrade aufweist. Es sollte aber auf die Sauberkeit geachtet werden. Auch Regenwasser kann in Industriezonen stark schadstoffbelastet sein, insbesondere sollte das erste Regenwasser nach längeren Trockenperioden nicht verwendet werden. Extrem hartes Wasser ist ebenfalls nicht geeignet, da der darin gelöste Kalk auf den Blättern weiße Flecken und Gießränder verursachen kann und im Extremfall die Saugschuppen verkrusten, so dass diese keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen können. Stark kalkhaltiges Wasser muss daher entkalkt werden, z.B. durch die Entkalkung mittels Torf (Torf in einem Stoffbehälter in das Gießwasser legen und mehrere Stunden wirken lassen).

Das Gießwasser muss ausreichend temperiert sein (mindestens 15°C), im Idealfall sollte es Umgebungstemperatur aufweisen.


Dünger

Der Nährstoffbedarf bei den Bromelien spielt nur eine untergeordnete Rolle, dennoch sollten auch die Bromelien regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden.

Bei den Trichterbromelien kann dem Gießwasser ein Flüssigdünger zugegeben werden, allerdings nur in stark verminderter Konzentration (ca. ¼ bis ½ der für Zierpflanzen angegebenen Konzentration). Gedüngt wird sowohl durch das Gießen des Substrates als auch durch das Besprühen der Blätter. Auch in den Blatttrichter kann gedüngtes Gießwasser gegeben werden.

Bei den grauen Bromelien erfolgt die Düngung beim Sprühen der Pflanzen über das Sprühwasser. Da die grauen Tillandsien kein Wasser speichern oder über ein Substrat zur Düngerspeicherung verfügen, ist hier die Häufigkeit der Düngergaben ausschlaggebend. Zur Unterstützung der Ruhezeit im Winter sollten die Düngergaben mit abnehmender Lichtverfügbarkeit eingeschränkt und im Frühjahr wieder kontinuierlich gesteigert werden.

Vorteilhaft sind Dünger mit erhöhten Spurenelementkonzentrationen. Am einfachsten in der Anwendung sind entsprechende Spezialdünger, die meistens mit den Pflanzen angeboten werden. Positive Ergebnisse liegen auch bei der Verwendung natürlicher Pflanzenstärkungsmittel vor (z.B. auf Knoblauchbasis für alle grünen Bromelien).

Entsprechend den natürlichen Wachstumsbedingungen ist eine Bromelie eher „hart“ zu kultivieren. Bei viel Wärme, Wasser und Dünger verliert sie viel von ihrer natürlichen Schönheit (z.B. ihre strahlend weiße Beschuppung).


Substrate

Insbesondere grüne Bromelien werden in Töpfen kultiviert. Entsprechend ihren natürlichen Wachstumsbedingungen als Epiphyten benötigen die grünen Bromelien ein lockeres, salzarmes und eher saures Substrat (pH-Wert um 5,5). Empfohlen werden hier insbesondere Rindenkultursubstrate, wie sie auch als Orchideenerden angeboten werden. Spezielle Bromeliensubstrate sind nicht oder nur selten im Handel. Als Töpfe bieten sich einfache Kunststofftöpfe an, wobei Bromelien zur Förderung der Durchwurzelung in eher kleinere Töpfe gepflanzt werden. Tontöpfe werden wegen der Verdunstungskälte, die an der Topfaußenseite entsteht , nicht verwendet, da die Bromelien einen eher warmen Fuß lieben. Optisch sehr ansprechende „Töpfe“ lassen sich aus Korkröhren leicht selbst herstellen und ergeben sehr natürlich aussehende (Über-)Töpfe. Die atmosphärischen Bromelien werden allgemein auf Stein oder Holz kultiviert. Diese Art der Kultur entspricht den natürlichen Lebensbedingungen, besiedeln Tillandsien doch alle Arten von Bäumen, Felsen und auch solch exponierte Standorte wie Hausdächer oder Telefondrähte.

Geeignetes Holz zum Aufbinden der Bromelien muss lange haltbar sein, um ein ungestörtes Wachstum der Pflanze über Jahre zu ermöglichen. Darüber hinaus sollte es auch optisch interessant sein. Als sehr gut geeignet hat sich Rebholz erwiesen, das in Weinanbaugebieten problemlos zu beschaffen ist, ansonsten zeitweise als Dekorationsmaterial in Gärtnereien zu erhalten ist. Ein Nachteil des Rebholzes sei nicht verschwiegen: es ist holzwurmgefährdet und daher in größeren Sammlungen heute nur noch wenig vertreten. Als Alternative bietet sich Robinienholz oder das Holz gewisser Koniferenarten (Lebensbaum, Wachholder) an. Bei den genannten Materialien liegt die Lebensdauer bei mindestens 5 Jahren. Eichenholz hingegen kann bereits nach 2 Jahren so morsch sein, dass die Hölzer auseinanderbrechen.

Zur Befestigung der Pflanzen auf dem Holz haben sich zwei Techniken durchgesetzt: das Aufkleben mittels Heißkleber (Achtung: Vor dem Einsetzen der Pflanzen abkühlen lassen!) oder anderen Kontaktklebern und das Aufbinden mittels Kupferdraht oder Nylonbändern. Nylonbänder lassen sich aus quer zerschnittenen Feinstrumpfhosen leicht selbst herstellen und sind hervorragend stabil und zugleich dehnbar.

Die Pflanzen werden in ihrer natürlichen Wuchsrichtung (es gibt auch hängend wachsende Tillandsien!) möglichst unsichtbar auf der Unterlage befestigt. Besitzt die Pflanze Wurzeln, reicht meistens die Befestigung der Wurzeln auf der Unterlage. Bei guter Pflege wird die Pflanze weitere Wurzeln bilden und sich mit ihrer Unterlage verbinden. Sonst muss die Befestigung durch vorsichtiges „Einfädeln“ des Bandes in die untersten Blätter erfolgen. Das Hinzufügen von Moosen oder anderen Pflanzstoffen an der Befestigungsstelle ist nicht ratsam, hier kann es schnell zu Fäulnis kommen.


Unterbringung

Für die Unterbringung der Bromelien gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Bereits auf der Fensterbank können viele Arten grüner wie grauer Bromelien oder Tillandsien erfolgreich gepflegt werden, vor allem, wenn die Bromelien im Sommer im Garten oder auf dem Balkon untergebracht werden können.

Für Pflanzen mit spezielleren Anforderungen an Wärme, Licht und Feuchtigkeit müssen abgeschlossene Kulturräume geschaffen werden, in denen spezielle Micro-Klimata geschaffen werden können. In Wohnräumen können dies spezielle Pflanzenvitrinen oder Blumenfenster sein, die allseitig gegen die Umgebung geschlossen werden können. Für größere Sammlungen bietet sich der Wintergarten oder ein beheizbares Gewächshaus an.


Fensterbank Vitrine Gewächshaus Garten