Topfkultur

Aus Deutsche Bromelien-Gesellschaft e. V.
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Große grüne Trichterbromelien und die meisten Xerophyten werden in Töpfen kultiviert. Entsprechend ihrer natürlichen Wachstumsbedingungen als Epiphyten benötigen die grünen Bromelien ein lockeres, salzarmes und eher saures Substrat (pH-Wert um 5,5). Empfohlen werden hier Rindenkultursubstrate, wie sie auch als Orchideenerden angeboten werden. Spezielle Bromeliensubstrate sind nicht oder nur selten im Handel.

Gefäße

Die Wahl des Topfgefäßes ist abhängig von dem Substrat und der Art und Weise, wie man bewässert.

  • Kunststofftöpfe sind preiswert und halten länger die Feuchtigkeit, was ein Vor- oder Nachteil sein kann.
  • Tontöpfe sind im Gegensatz zu Kunststofftöpfen wesentlich standfester und geben überschüssiges Wasser schneller wieder nach außen und unten ab.
  • Ampeln und Körbchen bieten sich für einige Arten an. Hier sollte man darauf achten, dass darunterstehende Pflanzen nicht von abfließendem Wasser getroffen werden.
  • Übertöpfe aus Keramik oder Metall sind auf Dauer nicht geeignet, denn in Ihnen sammelt sich überschüssiges Gießwasser, was schnell zu Fäulnis führen kann.

Substrate

Ähnlich wie bei der Düngung gehen auch bei den Substraten die Meinungen stark auseinander. Denn ein Substrat ist immer nur so gut oder schlecht wie die Bewässerung und die verwendeten Gefäße. Diese Faktoren müssen stets gemeinsam betrachtet werden. Wer tendenziell weniger gießt, benötigt ein Substrat, dass mehr Feuchtigkeit speichern kann, wer dagegen häufig bewässert, für den ist eine gute Drainage wichtig.

Wer sich eine Vriesea oder Guzmania aus dem Gartencenter mit nach Hause nimmt, wird feststellen, dass diese meist in fast reinem Torf getopft sind. Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes. Nur sind dies Substrate auf schnelle Anzucht und nicht auf eine Dauerkultur ausgelegt. Entsprechend ihrer natürlichen Wachstumsbedingungen als Epiphyten benötigen die grünen Bromelien aus Regen- und Nebelwäldern ein lockeres, salzarmes und eher saures Substrat (pH-Wert um 5,5). Empfohlen werden hier Rindenkultursubstrate, wie sie auch als Orchideenerden angeboten werden. Spezielle Bromeliensubstrate sind nicht oder nur selten im Handel. Eine gutes Standardsubstrat, dass für viele Arten ausreichend ist, lässt sich leicht selbst herstellen. Hierzu nimmt man Pinienrinde, die in Gartencentern in zwei Größen für wenige Euro angeboten wird, und mischt es wie folgt:

  • 7 Teile Pinienrinde, fein (7-15 mm)
  • 3 Teile Pinienrinde, grob (10-20 mm)
  • 3 Teile grober Weißtorf (Fasertorf)
  • 1 Teil Sand

Dazu gibt man 2 kg/m³ kohlensaueren Kalk, den man vorher zur besseren Verteilung mit etwas trockenem Sand vermischt hat; die Menge müssen natürlich entsprechend angepasst werden. Diese Mischung ist, wenn sie trocken gelagert wird, lange haltbar. Allerdings muss sie dann einige Tage vor der Verwendung ggf. wieder angefeuchtet werden.

Große Trichterbromelien aus Trockengebieten (z.B. Tillandsia hildae, lymanii, rauhii etc.) bilden oft nur wenige Wurzeln und diese auch nur zur Befestigung. Hier reicht es aus den Topf lediglich mit alten Tontopfscherben, Steinen oder Split zu füllen, um dem Ganzen Stabilität und ein Gegengewicht zu geben. Für andere xerophytische Arten sollte das Substrat aus überwiegend mineralischen Anteilen bestehen, wie sie auch für Kakteen Verwendung finden. Dadurch kann in diesen Substraten nichts verrotten, sie sacken nicht zusammen, sind gut drainiert und über Jahre stabil. Ein solches Substrat kann leicht selbst hergestellt werden. Geeignete Bestandteile sind Sand, Granitgrus, Lava, Ziegelsplit, Blähton und Blähschiefer, Tonscherben oder Ähnliches; Vieles davon kann man im Baustoffhandel beziehen. Abzuraten ist von fertig-gemischter sogenannter Kakteenerde aus dem Gartencenter, da diese immer noch zu großen Teilen aus Torf besteht.